Ein Sprung ins MEE(H)R ..

So stehe ich also da, auf diesem Felsen und blicke hinab. Gefühlte 10 Meter, in Wirklichkeit wohl zwei Drittel davon.  Wie komm ich hierher?  Seminarreise, Korfu, Badeausflug, Klippen springen. Teil der  praktischen Übung "überwinde deine Komfortzone".

 

An diesem Platz stand ich im letzten Jahr schon. Damals brauchte ich das Fünftel einer Stunde, um es zu wagen und ich hätte es nie getan, wären da am Boot vis à vis nicht etliche Kameras meiner Seminarteilnehmer auf mich gerichtet gewesen. So steh ich also wieder hier. Heute morgen noch freute ich mich auf diesen Platz sowie  auf den Sprung und war davon überzeugt, es wird ein Leichtes sein. " Du wirst über's Meer schwimmen,  den Platz auf der Insel erreichen,  den Felsen erklimmen und springen - in Freude und Leichtigkeit natürlich", so sah ich dem Augenblick gelassen entgegen.

 

Und was passiert nun? Ich stehe da,  schau in das tiefe Blau des Ionischen Meeres hinab und habe Schiss, keine Spur von Leichtigkeit und Freude,  da ist einfach nur Angst und mein inneres Ich liefert den wichtigsten aller Gründe um innerhalb der  Komfortzone zu verweilen:  "Komm,  du musst das nicht tun. Du hast die freie Wahl. Du brauchst dir nichts zu beweisen.  Der rechte Zeitpunkt, also ein anderer als jetzt,  wird kommen". Und mein lieb gewonnenes  Menschenhirn hakt sich sofort freundschaftlich unter und verbrüdert sich im Gedanken: "Genau, es ist auch wichtig und richtig und darf sein, mal zu zeigen,  dass man Angst hat, nicht kann und nicht will".

 

Meinem spirituellen Ich sei Dank. Es ist aufmerksam und erkennt sofort die Ampelwörter und blinkt, weist mich hin:  "Nicht können, nicht wollen?". Da scheint sich was zu verhaken. Natürlich "kann" ich da runter springen, das hab ich mir schon im Jahr zuvor bewiesen und natürlich "will" ich da runter springen,  diese Klarheit hatte ich mir „eigentlich“ mitgebracht.

 

"Die letzten Tage war das Wetter schlecht, wer weiß, welch Strömung da wirkt".  Oh, mein Unterbewusstsein beginnt schon wieder zu arbeiten, ambivalent - für mich, indem es gegen mich arbeitet, und legt dann auch gleich noch nach:  "Möglicherweise liegen die Felsen unter Wasser heuer ganz anders als im letzten Jahr, vermutlich ist es heuer viel gefährlicher." Der Dialog wirkt, ich gehe einen Schritt zurück. "Das Wasser ist auch viel kälter als im letzten Jahr, möglicherweise bekommst du einen Schock beim Eintauchen, dadurch einen Krampf und Probleme beim Schwimmen."  Noch ein Schritt zurück. Nein ich muss nicht. Nein, ich tu's nicht. Ich kann ja dann ein ander Mal...  ich klettere den Felsen hinab.

Da begegnet mir Anja, am Weg hinauf. Kurze Zeit später steht sie dort, wo ich gerade stand und ich erkenne wie sie sich demselben Prozess stellt. "Ich will und eigentlich nicht". "Ja und Nein". Die Für's und die Wider‘s nehmen gegeneinander Aufstellung. Und ich sehe, wie die Blockaden damit genährt werden. Stillstand wird sein. Das  Vorwärtskommen  wird sich ausschließen und die Komfortzone mit ihrem Verbündeten, wie immer man ihn nennen will, wird gewinnen.  

 

Ich bin du. Du bist Ich. In Anja erkenne ich mich. So drehe ich um und beschließe mich erneut meiner Grenze dieses Augenblicks zu stellen und finde mich kurze Zeit später wieder  dort auf dem Felsen, den Blick hinein ins das blaue Tief  des Ionischen Meeres. Das Wasser ruft mich: "Hab Vertrauen, dir passiert nichts. Ich werde dich auffangen und ich werde dich tragen. Ich schenke deinem Prozess den Raum den es braucht, um dir selbst zu begegnen".

 

Und genau DAS ist es. Ich erkenne das Geschenk des Moments. Meine Seele ist hier für Wachstum und das bedeutet auch, Neues zu  erleben, sich aus der Komfortzone zu wagen und Dinge zu tun, die man bisher noch nicht getan hat, mal mit mehr, mal mit weniger Herausforderung.  Und im Ruf des Wassers höre ich das Echo des Lebens: „Wage es, tu den Schritt. Gehe ins Mee(h)r. Nimm den Raum ein, denn das Leben dir bietet. Lebe mehr vom Leben, es darf mehr sein – immerwieder, stetig voran.  Denn wenn man seine Grenzen fallen lässt, dann ist es der Geschmack von Unabhängigkeit, Eigenmächtigkeit und  Ungebundenheit der dich erfasst und du fühlst das Empfinden deiner Größe und dem Vielen zu welchem du fähig bist.

 

Und dann stehe ich da, nehme einen tiefen Atemzug und tu es einfach – ich springe die Klippe hinab und das Gefühl nach dem Auftauchen aus dem tiefen Blau des Ionischen Meeres … es ist unbeschreiblich. Ich fühle die Kraft in mir und ich fühle die Fähigkeit „alles“ tun zu können  was das Leben mir anbietet.  Welch Freiheit!

 

dir gewidmet
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erschienen im Engelmagazin - als Kolumne "die Brösel des Alltags"

mehr Texte, die ich für's ENGELMAGAZIN schreibe, findest du hier

 

 

 

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