… und das nicht erst seit heute, und auch nicht erst seit gestern. Diese Sehnsucht trage ich in mir, seit ich mit mir „Kontakt“ aufgenommen habe. Es ist die Sehnsucht nach mir selbst. Die Sehnsucht nach meiner inneren Göttin und meinem wahrhaftigen Sein. Die Sehnsucht nach dem wahren FrauSein.
Man möchte ja meinen, ich bin ja ohnehin seit bald fünf Jahrzehnten Frau, wohl zunächst ein kleines Mädchen, dann bald junge Frau und nun über Jahre die Frau. Doch immerwieder fühlte es sich an, als hätte ich die Frau in mir verloren. Ich war wohl perfekt als Bild einer Frau: ich wusste zu funktionieren, ich wusste zu dienen, ich wusste schön zu sein, ich wusste meinen Platz einzunehmen, jenen der im allgemeinen dem Bild Frau zugeordnet wird: als liebende Mutter, als fürsorgliche Ehefrau, als umsichtige Hausfrau, perfekte Geschäftsführerin und natürlich auch als leidenschaftliche Geliebte. Selbst das mit der Dekoration bekam ich gut hin – die Dekoration für den Mann, passend für alle Gelegenheiten. Stets wusste ich welche Rolle einzunehmen.
Darin liegt wohl die Ursache: ich habe das allgemeine Bild der Frau mit einer Vielzahl an Rollenbildern geschmückt und mich sehr gut darin geübt, all die Rollen zu bespielen. Und mit den Rollen hab ich mich gut abgeschirmt nach Innen, denn das Rollenspiel ist stets an das äußere Umfeld gerichtet.
Und meine innere Frau hat wohl den Schlaf von Dornröschen gewählt, still erwartend, bis ein Prinz kommt der sie wach küsst, in ihrem Schloss. Es kam kein Prinz. Meine Seele hat
angeklopft. Denn diese Seele hat lange Zeit den Raum für meine innere Frau behütet. Und statt eines Kusses hat mir die Seele die Sehnsucht überbracht, wie ein Geschenk. Das englische
Wort dafür „longing“ drückt mir in seiner Melodie aus, was diese Sehnsucht für mich ist. Das lange Ausatmen hin zu mir selbst, das lange Einatmen hin zu mir selbst. Und damit die
Kontaktaufnahme mehr und mehr mit mir selbst. Der Atem hat die Verbindung hergestellt und sie letztlich gehalten, die mit jedem Herzklopfen genährt wurde und immer intensiver wurde, solange bis
ich sie wirklich wahr nahm, nicht mehr übersehen konnte, nicht mehr in der Warteschlange des Es-Lebens hinten anreihen konnte.
Sie ist da, meine innere Frau. Sie ist wach geküsst, meine innere Göttin. Mein wahrhaftiges Sein zeigt sich mir und es gibt keinen Weg zurück, es nicht zu leben. Dennoch, ich stand
von Anfang an vor der großen Herausforderung … „wie?“. Und ganz ehrlich, auch heute, nach vielen Jahren, steh ich immer wieder staunend vor meinem eigenen Ich und manchmal ratlos, wie ich diese
Tiefe, die da Kontakt mit mir aufnimmt, ganz ins Leben holen kann. So wirklich wirklich. So viel ich auch von mir lebe, ich spüre stets, da ist noch mehr. Stetig begleitet mich
diese Sehnsucht, das „longing“ – mit jedem Atemzug, immerwieder hin zu mir selbst und die innere Verbindung nähren und nähren.
Doch es gibt da meine Helfer, die mir den Weg weisen. Unter anderem das SEIN mit den Frauen in meiner Arbeit. Welch Geschenk ich aus den anderen Welten erhielt, indem sie mich erwählten, riefen in der Berufung, für die Frauen da zu sein. So darf ich es erleben, wenn Frauen mit Frauen in einer neuen Qualität sind, denn dann entsteht ein ganz besonderes Feld der Kraft, magischer Natur. Es ist ein Feld der Ermächtigung, indem scheinbar ohne Aufwand den Frauen ihre Kraft zurückgegeben wird. Es ist ein Feld der Wahrhaftigkeit, indem die Frauen ihre Essenz spüren und in Klarheit ihren inneren Ruf wahrnehmen. Es ist ein Feld der Wertschätzung, in dem die Frauen Es ist ein Feld der Ermutigung, indem in Leichtigkeit die Frauen an die Quelle des Mutes andocken um der Welt sich selbst zu offenbaren. Es ist ein Feld des Vermögens, neue Wege zu gehen – tiefer und tiefer zu sich selbst und zugleich hinein in die Welt.
Die Zeiten des Es-alleine-tun’s sind vorbei. Wir befinden uns in einer Qualität des neuen Miteinanders, auch wenn wir dabei noch ganz am Anfang sind. Menschen wollen sich zusammen tun und gemeinsam eine neue Qualität erleben, indem sie es leben. Es bietet der Kreis sich an, als das energetische Grundmuster für Heilung. Gemeinsam und nicht allein. Nicht in der geraden Linie in einem schneller, weiter, höher und wer erreicht als erstes das Ziel – nein, vielmehr in einem Einander-die-Hände-reichen und es zum Kreis schließen lassen. Ein wundervolles Rund und damit Ausdruck des weiblichen Prinzips: heilsamer Kreis.
So hab ich mit einem freudigen „Ja“ dem Ruf der geistigen Welt geantwortet, als der Auftrag für das Kreieren eines Raumes dieses Miteinanders angeklopft hat. Und ein ebensolches freudiges „Ja“ hatte ich für meine Freundin und nunmehrige Partnerin im Netzwerk von „Wirklich Frau“, sie vernahm denselben Ruf. In unserem Miteinander wird das Miteinander vieler Frauen lebendig. Es bietet den Raum, dass Frauen einander den behüteten Raum schenken, den Prozess der Metamorphose zu wagen. Die Geburt des neuen Selbsts, indem sie Sich ausdrücken, indem sie sich offenbaren und zeigen, indem sie ihre Talente leben, frei und unangepasst – indem sie selbst „Wirklich Frau“ sind.
Jährlich finden wir uns in einem Fest des gemeinsamen „Wirklich Frau“-Seins zusammen. Auch heuer wieder in München, am 22./23. November – das Gathering wird gestaltet von Michaela Merten, Susanne Hühn, Bahar Yilmaz, Katja Sterzenbach, Yvonne van Dyck, Ina Rudolph, Esther Kochte, Oma Toppelreiter und Frauen aus dem Netzwerk die für sich die Bühne einnehmen. Fühle dich eingeladen, dabei zu sein. Mehr Info: www.wirklichfrau.de
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Daniela Hutter schreibt, bloggt und hält Seminare zum Thema bewusste Lebensführung, es ist ihre Passion alte Tradition mit zeitgemässer Spiritualität zu verbinden. Als
Autorin schreibt sie für verschiedene Zeitschriften. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Buch. Bereits erschienen sind die Bücher Lass deine Träume wahr werden (2013) und
Den Tag mit Engeln beginnen (2008), sowie das Kartenset Energien der neuen Zeit (2013).
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