Offenen Herzens dem eigenen Weg folgen

Erinnerst du dich, wie das war, als du noch klein warst? Wolltest du  Balletttänzerin, Sängerin oder Entwicklungshelferin werden? Oder waren es der Astronaut, der Lokomotivführer oder der Meeresbiologe, die die Hauptrolle in deinen Träumen spielten?

 

Auch ich hatte solche Wünsche an mein Leben – damals. Davon möchte ich heute erzählen. Ich wollte Schriftstellerin werden, später dann Lehrerin und irgendwann auch Reiseleiterin. Das waren meine Träume als junges Mädchen. Keiner davon sollte zunächst wahr werden. Sie schienen in einem vernünftigen Leben keinen Platz zu haben, zumindest nicht aus der Sicht meiner Eltern. Stattdessen kündigten meine Eltern mir für mein Erwachsenwerden wichtigen Besuch an: den Ernst des Lebens.

 

Er hatte die Absicht, eine Partnerschaft mit mir einzugehen, eine lebenslange. Und dieser Ernst hat wohl meine Träume verdrängt – vorübergehend. Mein Lebensweg führte mich in das Büro einer Spedition, in die Kanzlei einer Steuerberatung, in Hallen von Modemessen und in Ausstellungsräume großer Kollektionen. Und so schlecht fühlte sich das gar nicht an. Irgendwie konnte man zufrieden sein, zumindest oberflächlich betrachtet. Mein Leben war abwechslungsreich und wurde bestimmt von dem, was mir durchaus Freude machte: die Begegnung mit anderen Menschen.

Meine Seele war nicht zufrieden, mein Herz reagierte mit Frust.

Mein Freigeist wollte mehr vom Leben. Doch der Ernst, den meine Eltern mir angekündigt hatten, war beharrlich an meiner Seite und er tat sein Bestes. Er schaffte es immer wieder, Druck zu erzeugen, er verknüpfte Verantwortung mit Last und kaum zeigten sich Spaß und Leichtigkeit am beruflichen Horizont, tat er sein Bestes, als Störenfried dazwischen zu funken. In der Gewissenhaftigkeit, die scheinbar auch ernst ausgerichtet sein musste, fand er eine gute Verbündete und es gelang ihm, mir ganz subtil verschiedene Glaubenssätze unterzujubeln.

 

So zum Beispiel, dass Beruf und Freude kaum nebeneinander Platz haben und das Leben ernst zu sein hat. Oder anders ausgedrückt: Etwas, das wirklich Freude macht, eignet sich nicht zum Beruf – oder wenigstens nicht, um damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen.

 

Seele sei Dank, gab es in mir dazu stets eine Gegenbewegung. Mein Freigeist ließ sich nicht an die Leine nehmen. Mit meinem Herzen ging er ein Bündnis ein, stark

und unwiderruflich. Die beiden zeigten sich als Team unschlagbar. Nicht immer lagen sie im Lebenswettbewerb vorne, aber dennoch oft genug. Dafür zeigten sie

sich aber zuverlässig an meiner Seite. Ihre Stimme war häufig laut genug, sodass ich ihre Botschaften hören konnte. Immer dann, wenn ich es wagte, mein Leben

hinzunehmen, mich dem Ernst zu ergeben.

 

Sie hielten meine innere Neugierde bis heute lebendig und erinnerten mich unermüdlich an meine Träume. Dennoch, auch der Ernst war stets zur Stelle und

kam seiner Aufgabe immer nach. Immer wieder verhinderte er so, dass ich mich an die Träume erinnerte oder nicht an sie glaubte und sie beiseite schob, wenn ich mich an sie erinnerte.

 

Herz und Freigeist wussten sich zu helfen, mein Leben auch. So führte mich mein Weg hin zu einer Ausbildung als Pädagogin und ich fand mich wieder in den Räumen eines eigenen Montessori-Kindergartens. Es war wohl kein Zufall, eher tiefe Bestimmung. Die Kinder lehrten mich mehr als jede Schule, jedes Seminar

und jede Ausbildung. Tagtäglich durfte ich an ihren Träumen teilhaben und sie erinnerten mich an die meinen. Ein wenig zumindest.

 

Doch vor allem erkannte ich, wie wichtig es ist, den Raum der Träume vor ungebetenen Gästen zu behüten, besonders vor Ernst und Konsorten. Ich wurde eine gute Behüterin der Kinderträume, aber auch mehr und mehr meiner eigenen. Ich lernte, mein Herz als Kompass für das Leben zu verwenden. Ich lernte, den

Verstand zu akzeptieren, doch ihn von sämtlichen Führungsaufgaben zu befreien. Stattdessen gab ich ihm die Position des Konsulenten. In dieser Rolle war und ist er mir durchaus willkommen und oftmals sehr wertvoll. Doch den Posten des Kapitäns und Steuermanns an Bord meines Lebensschiffes bekamen mein Herz,

mein Bauch und meine Intuition. Gemeinsam reisen wir im Auftrag der Seele. Mein Alltag, meine Familie, meine Beziehung und mein Beruf wurden mir dabei zum sicheren Heimathafen.

 

Das Abenteuer und die Expedition des Lebens riefen und rufen immer wieder, hin zu neuen Ufern, hin zu neuen Entdeckungen – allem voran jener meiner selbst.

Veränderungen sind das Elixier des Lebens. Ich hatte stets großen Respekt vor jeder Reise in ein mir noch unbekanntes Land – einerlei, ob ich sie im Inneren oder

im Äußeren unternahm. Und ich war viel unterwegs, durfte mich ausprobieren in Begegnungen, Situationen und Herausforderungen des Lebens. Kleine und große

Dramen, immer wieder fand ich mich in einer Sackgasse, die ein Umdrehen und den Retourweg wider die Einbahn erforderlich machte. Tiefe Prägungen und Glaubenssätze wehrten sich häufig in mir und stellten sich meinem Freigeist mit Sätzen wie „Lass es lieber sein, das wird doch sowieso nichts“ oder „Denk bloß nicht daran, das können andere besser als du“ in den Weg. An dieser Stelle könnte ich noch eine Vielzahl mehr an solchen Sätzen aufzählen, denn es schien, kaum erinnerte ich mich an einen Traum, hörte einen Ruf meiner Seele, waren stets auch diese Blockaden parat. 

 

Das Team Herz und Freigeist ließen sich nicht abschütteln. Sie behaupteten ihre Position, gaben sie niemals auf und frei. Verlässlich sind sie an meiner Seite, bis heute. Mittlerweile arbeite ich als Autorin, Coach und Seminarleiterin. Das hat mir das Leben zugespielt. Für meine Seminare gehe ich mit Menschen auf Reisen. Sonne und Meer rufen mich dabei oft, ebenso wie die Berge und die Wälder. Dabei bin ich Reisebegleiterin geworden, für äußere und innere Reisen der Menschen.

 

So sind meine Träume im Laufe der Jahre wahr geworden, ohne dass ich sie bewusst verfolgt hätte. Ich befreite mein Leben von meinen kontrollierenden Gedanken, die das Feld der Möglichkeiten ohnehin nur beschränkt gehalten hätten. Stattdessen erhielten Herz und Freigeist die Erlaubnis, mich zu führen. Ich folgte ihnen bedingungslos. Dafür lernte ich, ihre Sprache zu verstehen. Zeichen, Synchronizitäten und Resonanzen erschufen die Möglichkeiten. Unzufriedenheit, Frust und auch Krankheit begriff ich in ihrer Bedeutung und sie wurden mir zum Kompass. Ebenso wie Freude, Spaß, Leichtigkeit und Lebendigkeit. Sie sind mir

stets willkommene Gäste, jederzeit. Für den Ernst des Lebens bleibt meine Tür verschlossen, für seine Verbündeten auch.


Dieser Text erschien zunächst als Artikel im Magazin Vita 

 

(c) copyright, auch auszugsweise ausschließlich unter der vorgegebenen vollständigen Quellenangabe 

 

 

 

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Daniela Hutter

schreibt, bloggt und hält Seminare zum Thema bewusste Lebensführung. Es ist ihre Passion, alte Tradition mit zeitgemässer Spiritualität zu verbinden. Mit Menschen zu sein bereitet ihr Freude und deshalb bietet sie auch persönliche Coachings an.

 

Als Autorin schreibt Daniela Hutter für verschiedene Zeitschriften. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Buch. Bereits erschienen sind die Bücher „Lass deine Träume wahr werden“ (2013) und „Den Tag mit Engeln beginnen“ (2008), sowie das Kartenset „Energien der neuen Zeit“ (2013). Ihr neuestes Buch „Mach dein Leben hell“ erscheint im August 2015. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Buch "Das Yin-Prinzip" (erscheint 2016)

 

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Daniela Hutter weiß was Frauen beschäftigt und kennt die zahlreichen Herausforderungen und Hürden, die das Leben lehrt und der Alltag bietet. Fernab von Dogmen und klassischem Feminismus ermutigt sie in ihrer Arbeit vor allem Frauen in Kontakt mit ihrem wahren FrauSein zu kommen und mutig den eigenen Weg zu gehen. Sie weist den Weg in das Innere und erinnert zugleich daran, mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen 

 

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