Das YIN-Prinzip betrachtet die Energie des YIN aus dem feinstofflichen Aspekt, zusammen mit der TCM und dem YIN-Yoga ergibt sich ein wunderbarer Reigen hin zum weiblichen Bewusstsein, hin zur Weisheit um die weibliche Kraft.
So eröffne ich mit dem heutigen Artikel einen Dialog mit Frauen deren Wissen ich sehr schätze, die meine Arbeit mit der ihren hin zu den Frauen bereichern. Alexandra Rampitsch ist TCM-Ernährungsberaterin und ich habe sie eingeladen uns mehr über das YIN auf der Körperebene und in unserer Ernährung zu erzählen ...
An meinen langen Praxistagen freu ich mich, wenn ich heimkomme & da wartet schon eine warme Suppe von der Omi auf mich. „Eine warme Suppe ist gut für einen reisenden Menschen“, sagt sie dann immer. Und das stimmt. Denn nach so einem Teller Suppe bin ich wieder gut geerdet, fühle mich in meiner Mitte & auch das Gedankenkarussell dreht sich nicht mehr in meinem Kopf.
Die wertvollen Flüssigkeiten, das YIN in unserem Körper, sind nämlich genau DAZU da: sie kühlen unser oft hitziges Gemüt, geben uns Gelassenheit & Urvertrauen & holen vor allem auch unseren Geist wieder von seinen Kurzausflügen zurück in unseren Körper.
Für uns Frauenist es wichtig unsere YIN-Anteile zu nähren & zu bewahren.
Das Prinzip von YIN & YANG kann uns auch dabei unterstützen, uns auf unsere geschlechtlichen Urenergien zu besinnen. Für uns Frauen, deren Körper mehr dem YIN-Prinzip unterliegt, ist es wichtig, sich dessen bewusst zu werden & unser YIN-Anteile zu nähren & zu bewahren. Das "WU WEI" aus dem Daoismus bringt’s dabei genau auf den Punkt:
Nichts tun...
die Dinge ihrem natürlichen Lauf zu überlassen...
zu akzeptieren, dass unser weiblicher Körper
mehr YIN als Yang ist
Unsere westliche Gesellschaft ist sehr YANG-betont, da ist ständig die Rede von Logik, Verstand, Technik, Wissenschaft. Aktivität, Mobilität, Geschwindigkeit & Wachstum. Dem gegenüber werden GEFÜHLE & INTUITION, das In-sich-Ruhen – eben die typischen YIN-Qualitäten - in den Hintergrund gedrängt. Uns Frauen tut es GUT, uns auf unsere YIN-Qualitäten zu besinnen & so das Übermaß an YANG in der Gesellschaft auszugleichen.
Zum Glück ist dieses Thema kein Tabu mehr & wir kommen immer mehr in unsere weibliche Urkraft zurück. Meist braucht’s dazu ein paar einschneidende Erlebnisse, manchmal genügt aber auch, auf unseren Körper zu hören, um Veränderung herbeizuführen.
Wie merken wir, dass unser YIN geschwächt ist?
✿ innerliche Unruhe
✿ Durst auf kalte Getränke
✿ trockener Mund, Haut, Augen
✿ schwache Regelblutung
✿ Schwindelgefühle, Kopfschmerz/Migräne
✿ brüchige Nägel, trockene/splissige Haare
✿ Gefühl von ausgelaugt/erschöpft sein
✿ Schreckhaftigkeit
✿ Eisenmangel
✿ Heiserkeit, Stimmverlust
✿ Gedächtnisschwäche (Kurzzeitgedächtnis)
✿ Ergrauen der Haare, Haarausfall
✿ heiße Fußsohlen, Nachtschweiß
✿ Hitzegefühl am Abend
✿ Rückenschmerz im LWS-Bereich, Verschlimmerung durch Bewegung
Das sind nur einige der Anzeichen, die unser Körper uns schickt, damit wir mal genauer hinschauen & ins selbst Tun/Ändern gehen. Und auch nur eines davon reicht aus, um uns zu zeigen, dass wir YIN aufbauen sollten. Das geht auch wunderbar über die Ernährung:
für den YIN Aufbau empfehlenswert sind...
✿ regelmäßig dunkelgrünes Blattgemüse auf den Speiseplan setzen (Spinat, Endiviensalat, Rucola, Vogerlsalat, Petersilie), auch Maulbeeren, Datteln, rote Rüben (gekocht als Salat), rote Obstsorten (und Säfte daraus) wie z.B. süße Kirschen, Himbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren
✿ saftige Kochmethode (dünsten, dampfgaren, blanchieren, mit Wasser kochen, klare Suppen, Eintöpfe)
✿ Kochen mit hochwertigen/kalt gepressten Ölen (Leinöl, Sesamöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl, Kürbiskernöl, Rapsöl zum Braten etc.)
✿ Kochen mit kleinen Samen (Sesam, Sonnenblumen, Mohn etc.)
✿ weich gekochtes Frühstücksei (besonders der EiDOTTER baut super YIN auf)
✿ jeden Tag 1 Suppe und/oder 1 Kompott (Obstmus gilt auch) essen J
✿ Hühnerkraftsuppe, Hühnerfleisch generell
Mal abgesehen von der Ernährung bauen wir im SCHLAF am allereinfachsten unser YIN auf! Und in der RUHE, im Nichtstun, in der Natur, in der Stille, der Meditaiton, beim Yin Yoga, unseren regelmässigen Auszeiten vom Alltag, im Urlaub...
diese Lebensmittel stärken unser YIN ganz besonders:
✿ schwarzer Sesam, Leinsamen, Mohn, Nüsse
✿ schwarze Sojabohne, Sojasprossen, Hülsenfrüchte generell
✿ Quinoa, Weizen, Bulgur, Couscous, Amarant, Langkornreis
✿ Zucchini, Melanzani, Spargel, helle Kürbissorten, Brokkoli, Karotten, Kartoffeln
✿ Beeren im Allgemeinen
✿ Petersilie, Dillkraut
✿ Tintenfisch, Krabben, magerer Fisch (Kabeljau, Seelachs, Lachs, Seehecht, Seezunge, Steinbutt)
✿ Gelee Royal (das bekommt bei den Bienen ja auch nur die Königin, so wertvoll!)
zusätzlich sollten wir bei einem YIN-Mangel folgendes meiden…
✿ Trocknendes (Kaffee, schwarzer/grüner Tee, Knäckebrot, Brotmahlzeiten generell, Rotbuschtee)
✿ Scharfes (Gewürze wie Chili, Pfeffer, getrockneten Ingwer, Curry, Knoblauch, Lauch), Schnaps
✿ abends fernsehen, viel PC-Arbeit, nächtliches Lernen
✿ Nachtarbeit, spätes Schlafengehen
✿ Schwitzen (Sauna, Hitze)
Dabei sei erwähnt, dass so ein YIN-Aufbau nicht von heute auf morgen stattfindet. Der dauert (je nach Vorgeschichte) schon mal ein paar Monate, ½ Jahr oder sogar mehrere Jahre. DRANbleiben lohnt sich aber in jedem Fall.
Denn um Ausdauer durch’s YIN zu entwickeln, braucht’s eben ein „wenig“ Geduld.
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Alexandra Rampitsch lebt in Kärnten (Österreich), ist diplomierte Ernährungsberaterin nach der Traditionellen Chinesischen Medizin in ihrer eigenen Praxis sowie online tätig (eSeminare, Webinare). Sie hat sich in ihrer Arbeit auf Frauenthemen spezialisiert und berät ernährungstechnisch z. B. bei Zyklusunregelmäßigkeiten, bei schmerzhafter Menstruation, bei unerfülltem Kinderwunsch, in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Fragen zur Beikost für Babys oder in den Wechseljahren.