Das YIN-Prinzip betrachtet die Energie des YIN aus dem feinstofflichen Aspekt, zusammen mit der TCM und dem YIN-Yoga (mehr dazu >> hier) ergibt sich ein wunderbarer Reigen hin zum weiblichen Bewusstsein, hin zur Weisheit um die weibliche Kraft.
So führe ich den Reigen des Dialogs mit Frauen, die das YIN ebenso im Mittelpunkt ihrer Arbeit haben, einmal weiter - und bitte wieder Alexandra Rampitsch um ihren Beitrag. Sie ist
TCM-Ernährungsberaterin und ich habe sie wieder eingeladen uns mehr über das YIN auf der Körperebene und in unserer Ernährung zu erzählen ...
Über die Grundprinzipien yinischer Ernährung hat sie >> hier << geschrieben.
Heute bist du zu Gast in meiner Küche. Dort schauen wir uns die Wurzeln des YIN an. Jene Wurzeln, die bereits seit unserer Geburt für uns da sind, uns mit beiden Beinen am Boden stehen lassen, uns sicheren Halt in stürmischen Zeiten geben.
Denn das YIN bilden wir tagtäglich SELBST über unsere Mahlzeiten. 3 mal täglich haben wir’s selbst in der Hand, wieviel YIN wir über’s Essen aufbauen, wie ausgeglichen wir sind, wieviel GEDULD in uns steckt & wie gelassen wir durch’s Leben tanzen.
Stell dir dazu folgende Bild vor:
Das Sprichwort „du bist, was du isst“ kennst du ja bestimmt. Ich hab dieses für mich adaptiert & sage „wir sind, was wir verdauen“.
Unser Verdauungsfeuer können wir uns als ein loderndes Feuer unter einem Kochtopf vorstellen: Wir sollten darauf achten, es immer schön brennen zu lassen, damit es genügend Wärme ins nächste Stockwerk (Kochtopf), in unseren Verdauungstrakt (Magen + Milz) transportiert.
Wenn wir genügend Verdauungsfeuer haben, ist unsere Verdauung stark genug, um unsere Nahrung vollständig zu verdauen. In weiterer Folge produziert unsere Verdauung auch genügend ENERGIE (und wir sind nach jeder Mahlzeit satt, glücklich & zufrieden UND haben daraus Energie gewonnen).
Und weil unsere Verdauung ja meist gut gelaunt ist und sich freut, wenn wir sie bestmöglich unterstützten, schafft sie es mit unserer Hilfe auch meist, genügend Blut (=unsere Kühlflüssigkeit) & Körperflüssigkeiten (YIN, das sind die Wassertropfen) zu bilden.
Im allerbesten Fall (also zB wenn wir alles, was unser YIN schwächen könnte, vordergründig MEIDEN & es auch keine Blockaden/Staus in unserem Körper gibt) werden dieses YIN & die gewonnene Energie dann auch noch zu unseren Organen & in die Energieleitbahnen (Meridiane) transportiert. Unsere Finger- & Zehenspitzen sind dann angenehm warm (und bleiben das auch), wir können uns gut konzentrieren & das YIN lässt uns auch unseren Arbeitsalltag mit Geduld & Ausdauer meistern.
Yin ist unser Schatz, der unsere Substanz bewahrt.
Und wenn du die Abbildung ganz genau betrachtest, fällt dir auch das halb volle Wasserglas links neben der Kochstelle auf. Dieses Wasserglas füllt sich bei entsprechender Unterstützung unserseits langsam aber stetig mit ein paar klitzekleinen Tropfen YIN & bildet eine Art „Schatzkammer“, die unsere Substanz bewahren soll. Denn unsere Substanz verbraucht sich mit jedem Tag um einen klitzekleinen Tropfen, der unser LEBEN ausmacht. Und je nachdem, wie wir unser Leben LEBEN, verbrauchen wir tagtäglich entweder relativ „viel“ unserer Substanz oder bauen über’s Essen vielleicht auch ein wenig YIN dafür auf, um unsere Schatzkammer stets gut gefüllt zu wissen.
So unterstützen wir unser Verdauungsfeuer, um YIN gut aufzubauen...
- 3 warme gekochte Mahlzeiten (unter Berücksichtigung der Jahreszeiten), wichtig wären vor allem ein gekochtes (leicht verdauliches) Frühstück & ein warmes Abendessen
- Rohkost nur mittags als Beilagensalat, gekochte Wurzelsalate
- leicht Verdauliches essen (selbst gekocht steht vor Fertiggerichten & Mikrowelle)
- frische Kräuter & Gewürze verwenden (nur wenig Salz & Pfeffer)
- Dünsten, Dampfgaren, saft kochen
Je besser wir unsere Nahrung verdauen können, umso mehr Energie einerseits & YIN andererseits gewinnen wir daraus. Und je leichter wir unsere Nahrung für die Verdauung „vorbereiten‟/kochen/aufspalten, umso mehr Energie können wir daraus gewinnen.
und das schwächt unser Verdauungsfeuer...
- zuviel Zucker/Süßstoff/Süßigkeiten/Kekse/Schokolade
- zuviel Kaffee (bitterer Geschmack & kühlende Wirkung)
- energie-arme Nahrung/Tiefkühlkost/Mikrowelle
- Vollkornprodukte (sind schwer verdaulich)
- üppige Mahlzeiten (Pizza, Nudeln mit Sahnesauße)
- unregelmäßige bzw. späte Mahlzeiten
- kalte Getränke, zuviel Rohkost
- Überarbeitung, körperliche/emotionale Überanstrengung
- Südfrüchte (Orangen, Mandarinen, Bananen etc.)
- Vitaminsäfte unverdünnt u. im Übermaß getrunken (Smoothies)
- Kuhmilchprodukte (Joghurt, Sauerrahm, Pudding, Käse etc.), Butter & Sahne sind OK!
- Fettes (Gebackenes, fette Saucen, fettes Fleisch, Käse etc.)
Vor allem aber unsere Lebensweise hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden & bestimmt die Stärke & die Hitze unseres Verdauungsfeuers. Und somit schließt sich auch dieser Kreis wieder, wenn wir uns wieder vom stressigen, YANG/Hitze erzeugenden Lebensstil mehr in Richtung YIN-Aufbau & auf uns & unsere Ernährung achten bewegen.
Alexandra Rampitsch lebt in Kärnten (Österreich), ist diplomierte Ernährungsberaterin nach der Traditionellen Chinesischen Medizin in ihrer eigenen Praxis sowie online tätig (eSeminare, Webinare). Sie hat sich in ihrer Arbeit auf Frauenthemen spezialisiert und berät ernährungstechnisch z. B. bei Zyklusunregelmäßigkeiten, bei schmerzhafter Menstruation, bei unerfülltem Kinderwunsch, in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Fragen zur Beikost für Babys oder in den Wechseljahren.