Der Kreislauf des Jahres hat uns in die Zeit getragen, in der die Tage wieder kälter und dunkler werden. Nun zieht es auch uns wieder in die Innenräume zurück, im Außen wie im Innen.
Denn Jahreszeit ist wie Lebenszeit: im Kreislauf des Jahres hat alles seine Zeit und alles nimmt sich seine Zeit, die es braucht. Der Winter hüllt uns in Kälte und dunkle Stunden und lädt uns damit ein, die Wärme am Ofen zu genießen, sich am sanften Lichtschein der Kerzen zu erfreuen und die Geborgenheit des Zuhauses (wieder) zu erleben.
Und irgendwann weicht diese Zeit dem Frühling, der dann in seiner Lebendigkeit die Neugierde und das Wachsen mitbringt. Einige Monate später lädt uns dann die Sommerzeit zum Tanz des Lebens ein: ihre Wärme öffnet uns noch mehr hin zum Leben, und wir genießen unsere Tage im Freien, in der Natur, alles Leben wird nach Draußen verlagert. Dann ist es der Herbst, der uns dann ganz sanft mit goldenen Farben und reichem Bunt abholt. Erntezeit kündigt sich mit ihm an. Da können wir dann aus der Vielfalt schöpfen, die Fülle in jeder Facette des Lebens und der Natur begegnen, erfahren und genießen.
Und irgendwann ist dann wieder .. die Winterzeit, die anklopft.
Der Lauf des Jahres ist wie ein Tanz. Und das Leben lädt uns ein, mitzutanzen. Blicken wir hinter das Bild des Tanzes können wir auch im Tanz den kleinen Tanz erkennen: durch den Festsaal tanzen wir in der Runde, letztlich in einer Ordnung, rechtsherum. Doch in dieser großen Runde ist erneut der Tanz jener der vielen Kreise, wenige Schritte formieren den Kreis, immer und immer wieder.
An dieser Stelle reiche ich die Bilder des Tanzes, des Kreises und des Jahres als Metapher hin zu unserem ganz individuellen Lebenstanz. Tagtäglich tanzen wir, in Kreisen – unzähligen zumeist. So wie wir die vier Jahreszeiten tanzen, von der Dunkelheit ins Licht, hinein in den Wachstum und ins Werden, und in Kreisen hin zur Vielfalt und der Ernte, stetig. Die Schöpfung, die Bilder des Lebens und damit das Leben selbst offenbaren sich auf diese Weise als Begleiter und Lehrer für uns, dies für jene Zeiten, wenn es wieder (einmal) dunkel sein wird, hin zu jenen Themen, mit denen unsere Seele uns einlädt zur Sinfonie der Entwicklung zu tanzen.
In meinem Weltbild ist unser Leben eines von vielen, letztlich wieder ein Kreis, Teil des großen Tanzes des WerdenWerdens unserer Seele. Sie ist es, die unser menschliches Ich aufgefordert hat, mitzutanzen. Lange Zeit ist uns der Tanz ein Genuss, dann wenn wir zum Frühling, zum Sommer, zum Herbst tanzen. Doch werden die Tage grau und dunkel, erwacht in uns die Sehnsucht nach dem Licht.
Genauso tanzt auch die Seele. Wissen und Erkenntnis macht Freude. Den leichten Schritten des Wachsens und Entwickelns zu folgen, erscheint uns manchmal mühelos. Doch dann, wenn wir trübe Zeiten, Probleme und Herausforderungen erleben (müssen), wenn uns die Antworten auf die Fragen des Lebens fehlen, dann erscheint uns nicht nur der Alltag grau und dunkel, der Tanz plötzlich mühsam, wir vermissen vor allem auch das Licht und sehnen uns danach.
Die Musik scheint nur mehr in Molltönen zu spielen.
Der Schmerz lässt uns auf das Tanzen vergessen. Wir halten inne, stehen still und die Musik des Lebens, die uns einlädt, weiter zu tanzen, und dem Rhythmus der
(Lebens)Melodie zu folgen, bleibt ungehört.
Stattdessen wenden wir uns den Faktoren zu, die den leichten, lebendigen Tanz scheinbar behindern. Es ist die Melodie, die nicht gefällt, unpassend, womöglich sogar völlig ungeeignet zum Tanzen, die Atmosphäre im Raum tut uns nicht wirklich gut, und wirkt alles andere als einladend zum Tanzen. Sogar der Tanzpartner träg seinen Anteil bei: er ist es, der uns aus dem Takt bringt, den Rhythmus nicht fühlt und uns das sonst so schwerelose Folgen der Musik unmöglich macht.
Nicht viel anders kreieren wir uns den Alltag.
Wir vermissen den Tanz und beschweren uns darüber, dass der Lebenstanz gerade schwer und unmöglich ist. Wir erkennen die (scheinbaren) Ursachen in unserem Umfeld und finden die Schuldigen: es ist der Partner, die Arbeitskollegen, der Beruf, die Gesellschaft. Sie tragen wohl die Verantwortung dafür, dass uns die Tage unseres (Er)Lebens trübe und dunkel erscheinen. Die Opferrolle bietet sich (wieder) an und damit ein Mechanismus, den wir von klein an zu bedienen gelernt haben. Dies in unterschiedlichen Facetten und mehr oder weniger subtilen Möglichkeiten. Wir wissen um eine Vielfalt von Erklärungen und Begründungen, warum diese oder jene Veränderung „jetzt“ nicht möglich ist: die Kinder sind noch zu klein, der Beruf noch zu präsent, das Versorgen von Familie und Angehörigen noch zu zeitaufwändig, die Hindernisse zu schwer, die Hürden zu hoch, die Blockaden zu starr ... definitiv ist es (jetzt) nicht möglich, eine notwendige Veränderung zu kreieren, sich selbst einem besseren und helleren Leben zuzuwenden.
Es scheint kein Zufall zu sein, dass an dieser Stelle sowohl die beiden Wörter „notwendig“ und „zuwenden“ die Bedeutung des Wandels in sich tragen. Wollen wir das Licht anstatt der Dunkelheit, dann braucht es den Wandel und das innere Zugeständnis, „ja, ich will und folge dem Tanz“ (weiter).
Mit diesem Ja bewegen wir uns aus der inneren Opferrolle und wählen (wieder) die Eigenmacht statt der Ohnmacht. Diese Kraft ist es, mit der wir es uns zugestehen, uns (wieder) zu bewegen und (endlich) dem Ruf der Veränderung zu folgen. Doch bald begegnet uns die nächste Hürde: die Begrenzungen der Komfortzone. Ruft uns das Neue und Unbekannte, dann gilt es zumeist auch immer dem Ruf in das (noch) Unbekannte zu folgen. Doch bevor wir es riskieren, der Heraus-Forderung (dies im wahrsten Sinne des Wortes) zu antworten, sind es zwei Gesellen, die diese Pforte für uns behüten: die Unsicherheit und die Angst. Ihre Heimat ist der kontrollierende Verstand, der sie mit einer Armee an Gedanken unterstützt. Allesamt lassen nicht nur erneut innehalten lassen, sondern hindern uns auch am Verlassen der Komfortzone.
Es liegt wohl in unserer Natur und es ist die Geschichte der Evolution, dass sie es verhindern wollen, dass wir das (scheinbar) sichere Terrain verlassen, selbst wenn es bedeutet in der dunklen Hölle zu bleiben, anstatt das Licht und die Weite der Welt zu entdecken. Es gab Zeiten da wurde uns damit das Überleben gesichert. Doch der Zeitenwandel hat neue Qualitäten mitgebracht. Und wenn wir heutzutage uns von der Angst und der Unsicherheit „beschützen“ lassen, sie ermächtigen die Führung im Tanz Lebens zu übernehmen, indem sie uns daran hindern, dem Ruf ins (noch) Unbekannte zu folgen, dann bestätigen und blockieren sie unsere Begrenzungen. Damit geben wir geben ihnen die Kraft des Verhinderns, Abwehrens und Sabotierens.
Doch wir können auch ein anderes Portal wählen, einen anderen Ausgang hinein in das Feld der Möglichkeiten, hin zu all jenen die uns (noch) unbekannt sind und die sich uns unbegrenzt anbieten. Es ist die Magie des Herzens. Das magnetische Feld des Herzens ist um ein vielfaches größer als jene unseres Verstandes. Der Verstand kann für uns ausschließlich aus einem begrenzten Feld schöpfen, jenem der Erfahrungen. Da widerum sind es nur jene, die wir bereits selber erlebt haben, von denen wir gehört oder sie an anderen beobachtet haben. Das Feld der Möglichkeiten, das der Verstand definiert, ist somit ein begrenztes und zumeist bleiben wir damit innerhalb unserer Komfortzone, dem bekannten, sicheren Raum.
All jenes Potential und jene Möglichkeiten, an die wir gar nicht gedacht haben, gar nicht denken „konnten“, weil es außerhalb unserer Vorstellungen ist.
Wagen wir es, der Intuition des Herzens zu folgen, dann folgen wir damit auch dem Ruf unserer Seele. Sie hat nichts Unmögliches mit uns vor. Sie will uns weder in Leid, noch ins
Dilemma führen. Die Seele weiß um unseren Lebensplan. Sie ist eng verknüpft mit dem göttlichen Aspekt in uns. In meiner Wahrnehmung hat das Göttliche keinen Auftrag uns zu prüfen oder
(zusätzliche) Stolpersteine in den Weg zu legen. Dies sind viel mehr sehr menschliche Konzepte und nicht selten die Konstrukte unseres irdischen Verstandes, der sich so schwer tut, anzunehmen,
dass dieses Leben (eigentlich) nur ein Spiel und eine Erfahrungswelt für unsere Seele sein soll. Es erscheint fremd, dass Seele sich mühelos und voller Freude in dieser Erfahrungswelt
erleben will. Ebenso naheliegend stellt sich dar, dass wir meinen, wir müssen für unseren Wachstum leisten und arbeiten. Mühsam wird es durchaus sein.
Dazu sage ich ganz klar „Nein!“ – „Mach dein Leben hell“ , lautet der Auftrag hin zu unsrer Seele und ergänzend, dies spielerisch, voller Genuss, in Leichtigkeit und Freude.
Die Seele jedoch bietet uns jedoch ein viel größeres Feld an.
Seele hat sich dazu alle Unterstützung ins Leben mitgebracht. Es ruht ein unglaubliches Repertoire der Vielfalt an Talenten und Möglichkeiten in uns. Lebe sie lebendig, scheint uns die Seele zu erinnern, und uns damit den Auftrag zu erteilen, sie zu nützen und zu leben. Dies für mehr Freude, Erfolg, Fülle, Liebe in unserem Alltag.
Seele hat nicht darauf vergessen, sich für dieses Lebensspiel mitzubringen was sie braucht: Kraft, Vertrauen, Hingabe und noch viel mehr. Es liegt lediglich an uns, die Pforten der Begrenzungen zu passieren, dem inneren Kompass und dem Ruf der Seele zu folgen. Genauso wie es an unserem MenschenIch liegt, seinem SeelenIch die Hand zu geben, (wieder)in Verbindung zu sein und zu bleiben, um die Lebensmelodie zu hören und erneut durchs Leben zu tanzen. Es wird die Seele sein, die dich dabei führt. Es wird die Seele sein, die deine Sinne öffnet und dich wahrnehmen lässt, was es für den genussreichen Tanz des Lebens braucht ... und sie wird dich hinführen zu (d)einem offenen Herzen, jener Pforte des Lebens durch welche uns das Licht erreicht, und dich erinnert: „Mach dein Leben hell“!
Heute ist LuciaTag
In der christlichen Mythologie kennen wir die heilige Lucia als Märtyererin. Man könnte jetzt sagen "Märtyererinnen-Tage" und dabei die Augen rollen. Ja. Und dennoch. Ich sehe diese Tage anders - gerade weil sie sich oft im Kalender wiederholen. Jeder dieser Tage erinnert uns an unseren Glauben - an uns selbst. An das Licht, das wir in uns tragen und das göttliche Wesen, das wir sind.
- In welchen Bereichen deines (er)Lebens will dich der heutige Tag an DICH erinnern, an deine Werte, an deinen Weg?
Der Legende nach lebte die heilige Lucia als junge Christin im 3. Jahrhundert in Syrakus auf Sizilien. Dort soll sie als Kind einer vornehmen Familie im Jahr 286 geboren worden sein. In einer Zeit der Christenverfolgung als viele Christen sich versteckt hielten, versorgte sie diese Menschen in den Katakomben mit Lebensmitteln.
Damit sie die Hände frei zum Tragen hatte, setzte sie sich einen Kranz mit Lichtern auf den Kopf. Als Lucia einen reichen Mann heiraten sollte, weigerte sie sich dieses zu tun, da sie keusch bleiben wollte und löste die Verlobung. Der vor den Kopf gestoßene Mann verriet sie beim Kaiser, woraufhin dieser sie hinrichten ließ.
Bis zur Gregorianischen Kalenderreform im Jahr 1582 wurde Lucia am Mittwintertag, dem Tag mit den kürzestens Sonnenstunden und der längste Nacht, gefeiert. Anders formuliert - bis damals war das Fest ein Fest der Wintersonnwende. Und damit gleichen sich die Bilder die uns sowohl der 13. wie der 21. Dezember schenken. Das Fest des wiederkehrenden Lichtes und sich zu erinnern, jede Dunkelheit hat ein Ende.
- Und wenn es in deinem Leben gerade "dunkel" ist - erinnere dich: "Mach dein Leben hell". Glaube an deine Werte und das göttliche Licht dass du in dir trägst.
In den Geschichten nach alter Tradition kennt man Lucina. Sie ist die römische Göttin des Mondes. der Geburts- und gilt auch als Lichtgöttin. Einmal mehr der Hinweis, dass die Kirche ihre Feste nach den alten Festen ausrichtete, um Akzeptanz zu erhalten. Und weil Lucina eine Geburtsgöttin war, reicht sich auch dir der heutige Tag als Erinnerung
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Du bist hier um zu gebären. Durch DICH wird die Welt anders. DU leistest einen Beitrag in du DU bist.
So fühle nach - WER bist du? WAS will durch dich in dieses Leben kommen? Was ist dein Beitrag?
Nach dem Barbaratag (mehr dazu kannst du >> hier << nachlesen) ist der Luciatag für mich ein weiterer Tag der den äußeren Kreis hin zu den Rauhnächten markiert. (mehr dazu kannst du >> hier << nachlesen).
Ein Tag der uns zum Innehalten einlädt um in den Kreis des (er)Lebens hineinzufühlen.
- Welchen inneren Weg trage ich in mir um ihn im Außen zu (er)leben?
- Wieviel davon lebe ich schon - wieviel davon will (endlich) gelebt werden.
So flüstere ich dir zu und erinnere dich - an dein Licht.
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Daniela Hutter
schreibt, bloggt und hält Seminare zum Thema bewusste Lebensführung. Es ist ihre Passion, alte Tradition mit zeitgemässer Spiritualität zu verbinden. Mit Menschen zu sein bereitet ihr Freude und deshalb bietet sie auch persönliche Coachings an.
Als Autorin schreibt Daniela Hutter für verschiedene Zeitschriften. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Buch. Bereits erschienen sind die Bücher „Lass deine Träume wahr werden“ (2013) und „Den Tag mit Engeln beginnen“ (2008), „Mach dein Leben hell“ (2015), "Das Yin-Prinzip" (August 2016) sowie das Kartenset „Energien der neuen Zeit“ (2013) und "Karten der Weiblichkeit" (2017).
» Mehr Info zu Daniela Hutters Büchern
Impulsgeberin für moderne Frauen
Daniela Hutter weiß was Frauen beschäftigt und kennt die zahlreichen Herausforderungen und Hürden, die das Leben lehrt und der Alltag bietet. Fernab von Dogmen und klassischem Feminismus ermutigt sie in ihrer Arbeit vor allem Frauen in Kontakt mit ihrem wahren FrauSein zu kommen und mutig den eigenen Weg zu gehen. Sie weist den Weg in das Innere und erinnert zugleich daran, mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen.