Ich hab jetzt schon überlegt, ob "ich auch noch" zum Valentinstag was schreiben soll oder möchte - "nein". Doch dann erinnerte ich mich an Tagesqualitäten, und dass sie stets ein Geschenk sind.
So wagte ich es einzutauchen in dieses Wissen und ließ mich führen ... und siehe da, so offenbart der Valtentinstag tatsächlich seine Ehre, tiefer und umfassender als ich bei Gedankenbeginn gedacht hatte.
Der heilige Valentin - der Tag der Verliebten ... die Göttin Juno .. Uni .. und schließlich der Kreis der Frauen allesamt weben sich als Geschenke in diesen Tag. Doch alles der Reihe nach ..
Also einerseits feiert man am 14. Februar den Namenstag des heiligen Valentins. Der 14. Februar soll im Jahr 269 sein Todestag gewesen sein. Der Sage nach soll Bischof Valentin, der im dritten Jahrhundert nach Christus gelebt haben soll, begeisterter Gärtner gewesen sein und den verliebten jungen Menschen, die an seinen Klostergärten vorbeigingen, eine Blume geschenkt haben.
Dieses Bild geht in mir in Resonanz. "Liebende sehen" und mit dem eigenen liebenden Blick und der Aufmerksamkeit die Liebe um mich herum nähren. Ist das nicht ein schöner Aspekt hin zum "Neuen Wir" von dem ich so oft spreche / schreibe (z.B. >> hier). Deshalb an dieser Stelle, wenn du jetzt so spontan ein inneres Bild entstehen lässt,
- wo umgibt dich die Liebe?
- wie könntest du sie tuend nähren? (muß ja nicht unbedingt eine Blume sein ;-) )
Zurück zum heiligen Valentin, es heißt er habe Verliebte christlich getraut. Das allerdings sei ihm zum Verhängnis geworden, denn es missfiel dem damaligen Kaiser Claudius. Der Bischof wurde enthauptet. Solche Zeiten sind vorbei, also hab keine Angst ;-) dich der Liebe zuzuwenden, der du alltäglich (oft unbewusst) begegnest.
- Hab heute (und auch an anderen Tagen) ein offenes, waches Auge: Wo begegnet DIR die Liebe? Wie zeigt sie sich dir? (kleiner Tipp: sie hat eine Vielfalt an Möglichkeiten für "Erscheinung")
Die Vermutung liegt nahe, dass die Katholische Kirche den Todestag von Valentin mit einem Feiertag im alten Rom verknüpft hat. Damals war der 14. Februar Feiertag zu Ehren von Juno, der Göttin der Ehe und der Geburt. Schon damals sollen die Frauen an diesem Tag Blumen erhalten haben. Junge Mädchen gingen an diesem hohen Festtag in den Juno-Tempel, um sich ein Liebesorakel (ein Orakel ist eine göttliche Offenbarung und sagt die Zukunft voraus) für die richtige Partnerwahl zu holen.
Doch lass uns den Blick und die Wahrnehmung auf der Göttin Juno verweilen. Ihr Ursprung in ihrer Verbindung zu den Menschen geht über die Römerzeit hinaus, nämlich bis hin zur Mythologie der Etruskerinnen. Man kennt sie von dort als Göttin Uni. Und Juno wie Uni galten jeweils in ihrer Zeit als große Muttergöttinen, Behüterinnen der Weiblichkeit, dies für alle Lebensbereiche der Frauen: ihre Rechte, ihren Wohlstand, ihre Weiblichkeit, ihre Mütterlichkeit bis hin zu Beziehungen. Behütend, beschützend, bewahrend.
In meinem Verständnis hat die "Göttinnentheorie" dann Sinn, wenn wir heute in einer modernen Spiritualität darum wissen, diese Tiefe in den täglichen Alltag zu integrieren, geerdet zu leben. Jede Göttin erinnert uns an innere weibliche Essenz. Deshalb mein Impuls an dich:
- Behüten - bewahren - beschützen: Wo brauchte es von dir für dich hin zu deiner inneren Frau diese Qualitäten?
- Behüten - bewahren - beschützen: Wo brauchte es von dir hin zur einen Frau diese Qualitäten?
So führen mich diese Valentinsgedanken zum größten Schatz in meinem Leben, das Erlebnis von Schwesternschaft. Sie hat sich als Geschenk aus meiner Arbeit mit den Frauen heraus kristallisiert. (mehr dazu >> hier ). In Wirklichkeit kann man es kaum beschreiben, man muß es erleben, welch Offenbarung es ist, wenn Frauen einander in Bewusstheit begegnen, ihr miteinander behüten, bewahren, beschützen und einander erinnern an die weibliche Kraft.
Wenn Frauen einander als Schwestern begegnen, dann ist das nicht nur auf Augenhöhe, sondern sie begegnen sich aus einem liebenden Herzen heraus - frei von Konkurrenz, frei von Wettbewerb und Bewertung. Dies weil es in der Natur von uns Frauen liegt. So schreibe ich diesen Satz, wissend darum, dass dieser Gedanke für viele Frauen nicht mehr präsent ist. Zumindest nicht greifbar, verschüttet von unserer yangdominierten Lebensweise. Dennoch in unseren Tiefen tragen wir diesen Schatz:
Der natürliche Ausdruck des Yin sucht eigentlich die emotionale Beziehung und Verbindung zur anderen Frau. Die Natur erinnert uns daran mit ihrem bildhaften Beispiel indem sie uns lehrt: Das Wasser gilt als das dem Weiblichen zugeordnete Element. Das Wasser vereint sich in der Natur als kleine Bächleins zu einem Fluss, und finden sich weiter als Ströme zusammen hin zum großen einen Wasser des Ozeans.
Ebenso sucht Frau die Einheit mit ihren Schwestern des Weiblichen. In der Begegnung mit der anderen, will man miteinander sich einander in der Tiefe des Seins begegnen. Offenheit und Ehrlichkeit will als Ausdruck von Yin gelebt werden, ebenso wie das Zeigen der eigenen Verletzlichkeit.
(aus meinem Buch "Das Yin-Prinzip", über Schwesternschaft)
Ein Feld in Bewusstheit füreinander tragen, das geht weit über das zu oft inflationär gebrauchte "ich bin für dich da" hinaus. In wirklicher Schwesternschaft begegnen
Frauen einander in der Tiefe, ermutigen Frauen einander hin zu ihrer Tiefe. Das hat mit "Mädelsrunden" (alleine der Begriff kostet mich ein Augenrollen, und doch zwinkere ich dir dabei
zu) nichts mehr zu tun. Ich wage zu schreiben, in solchen halten wir uns zu oft in Oberflächlichkeiten und nähren auch Äußerlichkeiten. Das verurteile ich nicht, auch ich lebe es ab und an.
Doch mit "Schwesternschaft" ist einfach etwas anderes gemeint, und wer das Glück sie erfahren zu dürfen, fühlt sie wie einen Virus in sich, von dem man sich immer und immerwieder anstecken
lassen möchte, niemals geheilt werden will. Im Gegenteil - alle möchte man damit anstecken.
Apropos "Heilung". Schwesternschaft ist auch getragen vom Bewusstsein der Verbundenheit. Wenn wir füreinander da sind, dann auch in jenem Wissen, dass alles mit allem
verbunden ist. Auch jede Frau mit jeder Frau, jedes (er)Leben mit jedem (er)Leben. Gelebte Solidarität ist der Ausdruck dieses Wissens. Dies in allem was ich bin, denke, entscheide, tue.
Ein JA zu Sisterhood bedeutet auch dass wir als Frauen ein solidarisches JA zu gemeinsamen FrauSEIN geben, es leben mit jedem Wort, jedem Schritt, jedem Tun.
Und nun ziehe ich den Kreis wieder hin zur Göttin Juni - und Uni. Warst du auch versucht, diesen Namen gleich zu vollenden? Uni-versum. Ja, wir Frauen sind ein Universum. Dies weil wir das schöpferische Prinzip mit unserem Frausein verkörpern. Ja, wir Frauen können das Neue entstehen lassen. Das meinte auch schon der Dalai Lama: "Die westliche Frau wird die Welt retten... weil sie Lehrerin des Mitgefühls und der Liebe ist.." (Kanada 2009). Und in meinen Worten, wir Frauen tragen den Ruf für "das neue Wir". Und wir bringen es indem wir es leben.
So mag ich dich an dieser Stelle auch Dich an "Schwesternschaft" erinnern und erinnere dich achtsam:
- Was bedeutet Schwesternschaft für dich?
- Kannst du sie in deinem Alltag leben?
Noch einmal mag ich an dieser Stelle schwenken - hin zum Valentinstag. Ähnlichkeiten kann man hier zum Brauchtum aus England/Irland entdecken. Es konnte sich am 14. Februar jeder Valentin seine Valentine wählen. Entschieden wurde durch das Los oder durch die erste Begegnung am frühen Morgen. Es gehörte zum Ritual, sich gegenseitig kleine Geschenke und Gedichte zu schicken. Am Vorabend des Valentinstag wurden verschiedene Hochzeitsorakel befragt und besondere Rituale vollzogen, die garantieren sollten, dass die jungen Mädchen auch bestimmt einen Mann abbekommen.
Und in meinem Gedankengut, das hier kreist, widme ich dieses Bild einmal mehr der Frau.
Be your Valentine. Sei du dir (auch) deine Valentine:
- Wie wäre es wenn du heute, die Absicht des Antrags hinterlegst?
- Einen für dich selbst? DICH zu heiraten?
- Dich als Nummer 1 in deinem Leben zu erklären: Ich bin der wichtigste Mensch in meinem Leben.
Und auch die Natur will uns erinnern, auch sie scheint ihren Valentinstag zu haben: Es heißt, dass die Paarungszeit der Vögel am 14. Februar beginnt. Paarung bedeutet dass Ich gibt sich dem Du hin. In meiner Sprache: Das Yin widmet sich dem Yang. Damit ist nicht ausschließlich Frau und Mann gemeint, Dualität erleben wir auch im Ich & Du. Wenn ich mich DIR widme, dann entsteht das (neue) Wir.
Kreisende Gedanken, kreisendes Schreiben, kreisendes Wirken - YINisch, nenn ich das.
Und in all der Information spüre ich gerade meine eigene innere Resonanz zu einem solchen Tag. Ein Tag der Liebe und des Verliebtseins. Ihn (auch) für sich selbst zu zelebrieren das scheint nicht nur wundervoller Anlass des Tages sondern auch unbedingter Auftrag an sich selbst. Denn wie wollen wir denn für den Anderen etwas zelebrieren, was wir selbst mit uns selbst nicht leben? Und um den Magneten der (Selbst)Liebe zu aktivieren und zu nähren erscheint dieser Tag auch sehr passend. So lasst ihn uns doch feiern!
Und wie ich jetzt so darüber schreibe, denke ich mir: "Klar jeder Tag ist ein Tag wie jeder andere, dennoch hat es Zauber, wenn manche Tage eben nicht wie alle anderen sind".
Daniela Hutter
schreibt, bloggt und hält Seminare zum Thema bewusste Lebensführung. Es ist ihre Passion, alte Tradition mit zeitgemässer Spiritualität zu verbinden. Mit Menschen zu sein bereitet ihr Freude und deshalb bietet sie auch persönliche Coachings an.
Als Autorin schreibt Daniela Hutter für verschiedene Zeitschriften. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Buch. Bereits erschienen sind die Bücher „Lass deine Träume wahr werden“ (2013) und „Den Tag mit Engeln beginnen“ (2008), „Mach dein Leben hell“ (2015), "Das Yin-Prinzip" (August 2016) sowie das Kartenset „Energien der neuen Zeit“ (2013) und "Karten der Weiblichkeit" (2017).
» Mehr Info zu Daniela Hutters Büchern
Impulsgeberin für moderne Frauen
Daniela Hutter weiß was Frauen beschäftigt und kennt die zahlreichen Herausforderungen und Hürden, die das Leben lehrt und der Alltag bietet. Fernab von Dogmen und klassischem Feminismus ermutigt sie in ihrer Arbeit vor allem Frauen in Kontakt mit ihrem wahren FrauSein zu kommen und mutig den eigenen Weg zu gehen. Sie weist den Weg in das Innere und erinnert zugleich daran, mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen.
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