Die Zeit des MaiMonat war für die Menschen wohl immer schon eine besondere. Das Sommerhalbjahr beginnt mit diesen Tagen als Jahrestag. Die dunkle Zeit des Winters, als Jahresnacht, ist endgültig vorbei, die Sonnenkraft wärmt die Tage, schenkt das Licht und das Leben.
Dies zeigt sich in der Natur, alles blüht, Vögel schenken unentwegt ihr Lied, Insekten tanzen fliegend, Bienen summen und wohin der Blick auch schweift antwortet ihm das Leben und die Menschen waren (unbewusst) wohl voller Hoffnung und Vertrauen ins Leben, auf all das was kommt, eine gute Zeit am Feld, eine fruchtbare Zeit und blickten den kommenden Monaten hoffnungsvoll entgegen, optimistisch auf eine üppige Ernte.
So will die Qualität der Tage auch Dich erinnern, an dein Vertrauen und deine Zuversicht ins Leben, ans Wohlwollen des Göttlichen und damit verbunden: "die üppige Ernte" des Lebens, die dir zusteht als dein Geburtsrecht.
- Welche Bereiche deines Lebens rufen aktuell nach deinem Vertrauen?
- Welches definiert sich dort als "Ernte"?
Die eine Göttin wirkt durch viele Aspekte des Göttlichen
In alten Zeiten waren die Feste der Menschen dieser Tage den Ritualen für Lebenskraft und Fruchtbarkeit gewidmet. Die Göttinen und Göttern sollten entsprechend zustimmend an ihrer Seite wirken.
Allem voran ging es um Fruchtbarkeit - viele Göttinnen stehen für die Kraft dieser hohen Zeit des Mai, die von den Menschen in alten Zeiten verehrt wurden.
So ist es nicht verwunderlich, dass auch die Kirche den Monat Mai der "großen Mutter" gewidmet hat, Maria. Sollten doch die heidnischen Feste den Menschen "genommen" werden.
Dennoch, blickt man hinter die Geschichte - bleibt, was ist und immer schon war: die Verbundenheit der Menschen zur großen Göttin.
Die eine Göttin wirkt durch viele Aspekte des Göttlichen. Damals und heute auch.
Menschen wußten sich schon immer "Kräfte hinzuzuholen". Die Natur war das, was sie umgab. Mit welchen Energien sie im Einklang zu leben hatten. Deshalb verwundert es auch nicht, dass die Kirche ihre Rituale im Maienmonat oft ins Freie verlegt. Vielleicht kennst du ja auch die Tradition der Maiandacht, die oft bei Kapellen, Marterln oder anderen besonderen Plätzen gehalten wurde. Landläufig kennt man diese Plätze oft auch als Kraftplätze kennt und es waren zumeist Frauen, die sie mit ihren Anliegen aufgesucht hatten.
Lassen sich die Menschen auf den göttlichen Aspekt ein, sind sie in Verbindung mit der "höheren Energie" und dies "verändert die eigene Schwingung", bewirkt die Veränderung in den Aspekten des Erlebens.
Wenn man sich zum Beispiel in einer Lebenssituation wieder findet, die mutlos macht, und man sich dann an Maria in einem Gebet wendet - "vereint" man sich mit dieser energetischen Schwingungsfrequenz, das verändert die eigene Wahrnehmung und "ermöglicht" dann ein anderes Reagieren.
Die Marien-Energie
Die landläufige heutige Widmung des Monats Mai an Maria ist auch für mich fühlbar stimmig. Es ist die Tradition des Glaubens in dem ich groß geworden bin, es ist meine Kultur. Ich glaube, ich bete - und dennoch bin ich der Institution Kirche nicht unkritisch verbunden.
Gerade das dürfte mir den Zugang zu den heiligen Energien und Präsenzen ermöglichen. Das bereichert meinen Alltag sehr. Die Qualität und Energie von Mutter Maria erlebe ich in allen Themen des MutterSeins. Oftmals ist / war sie mir hilfreich für meine Gebete und Anliegen in den Herausforderungen meines persönlichen Lebens.
Aber auch auf meinem spirituellen Weg als Begleiterin der Menschen nehme ich die Energie von Mutter Maria als Geschenk an die Menschen wahr. Sie verbindet uns mit der einen Frau,
erinnert an den Ursprung des
ur-weiblichen und damit an deine eigene heilige Identität.
Die Marien-Energie ist eine Energie, die transformierend wirkt und v.a. die Frauen unterstützt zum einen Qualitäten der Hingabe und der bedingungslosen Liebe zu entfalten und das Herz zu öffnen. Aber auch andersrum, wenn Frauen diese zu sehr als Schattenaspekt leben, es zu erkennen und zu wandeln, da wo sich Frauen in Opferhaltungen oder in verletzter Weiblichkeit stagnierend wiederfinden.
Marien-Energie heilt, schenkt Hoffnung, Trost und Mut. So verwundert es nicht dass uns die Qualität von Marien-Energien in vielen Facetten der YIN-Qualitäten und der
weiblichen Kraft begegnen.
Hingabe und Vertrauen sind Qualitäten des Yin. Wenn Frauen die YinKraft für sich verschlossen halten, dann spüren sie diese Qualitäten oft in ihrem Schattenaspekt: Aufopferung statt Hingabe,
Ängstlichkeit statt Vertrauen.
- Stichwort: Aufopferung - Stellst du deine eigenen Bedürfnisse manchmal auch hinten an?
-
Wen begünstigst du (oftmals) statt deiner in deinem Alltag?
- Gibt es Situationen wo du unbewusst die Opferrolle einnimmst?
- Wo dich deine Opferhaltung zurückhält?
- Wo dich aufgrund deiner verletzten Weiblichkeit zurückziehst?
Über die Jahrhunderte verehren, beten und bitten die Menschen Maria um Hilfe und Maria selbst offenbarte den Menschen ihre Nähe in mehreren Erscheinungen. Sie hat gläubige Menschen schon immer fasziniert, weil in ihr das Göttliche und das Menschliche einander berühren.
- Wie darf denn das Göttliche und das Menschliche durch DICH sich berühren?
Wenn wir heute davon sprechen, dass in den "Energien der neuen Zeit" - die Zeit für die neue Weiblichkeit ist, und diese als heilsam erfahren wird, so dürfen wir durchaus gewiss sein, dass es Mutter Maria und Maria Magdalena sind, die das Erwachen des weiblichen Bewusstseins in diesen Zeiten begleiten.
Mir ist es aber auch ein Bedürfnis, das Bild von Maria, neben dem esoterischen Zugang, auch weltlich zu zeichnen. Es hat seine Bedeutung, dass der Frühlingsmonat Mai ein Marienmonat ist. Es ist ein Monat des Wachsens und der Fruchtbarkeit und so ist auch Maria als "Patronin" zu sehen, für alles was wachsen darf und will, auf fruchtbaren Boden fällt oder dieser aufbereitet werden will, sowie für alle Qualitäten das eben dies geschehen kann: Vertrauen, Hingabe, Dienst.
- Was darf denn für dich auf deinem fruchtbaren Boden des (er)Lebens wachsen und gedeihen?
Auch in der Geschichte wird Maria als besondere Frau beschrieben, nämlich als jene Frau, Mutter Jesus, die immer aufmerksam war, was Gott mit seinem Sohn für die Menschen als Absicht hatte.
- Was hat das Göttliche denn für dich für eine "Absicht"?
Auch ich widme diese Tage im Besonderen Mutter Maria und ehre sie nicht nur im Gebet, sondern dass ich mir als Frau bewusst werde, in welchen Aspekten auch in mir das Göttliche und das Menschliche sich berühren und das ich selbiges ehre als Tempel die ich in meinem Sein bin. Und ich sehe mich ge-/beRUFen, eben auch diesen Auftrag - die Absicht die das Göttliche mit mir hat - zu ehren mich diesem hinzugeben und zu tun, was ich "geweiht bin zu tun".
Venus öffnet mit ihren Energien stets ein Feld der Liebe. Liebe ist jenes Feld das alles trägt. Liebe ist die stärkste Kraft und sie ist nicht nur "fein oder bequem" sie ist unberechenbar, grenzüberwindend. In der Liebe begegnet uns, was uns fehlt. So will uns die Lebe auch bewegen, sich dahin fallen zu lassen, sich allem zu öffnen, sich zu lösen von dem was uns nicht dient. Liebe will, dass wir alles geben ... Und als Jahresregentin öffnet uns Venus das Tor. Bedeutet alles Ungelebt alles Verdrängte und Unterdrückte will sich zeigen, fordert auf zum Tanz des (er)Lebens. Welch Offenbarung durchaus.
Daniela Hutter
schreibt, bloggt und hält Seminare zum Thema bewusste Lebensführung. Es ist ihre Passion, alte Tradition mit zeitgemässer Spiritualität zu verbinden. Mit Menschen zu sein bereitet ihr Freude und deshalb bietet sie auch persönliche Coachings an.
Als Autorin schreibt Daniela Hutter für verschiedene Zeitschriften. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Buch. Bereits erschienen sind die Bücher „Lass deine Träume wahr werden“ (2013) und „Den Tag mit Engeln beginnen“ (2008), „Mach dein Leben hell“ (2015), "Das Yin-Prinzip" (August 2016) sowie das Kartenset „Energien der neuen Zeit“ (2013) und "Karten der Weiblichkeit" (2017).
» Mehr Info zu Daniela Hutters Büchern
Impulsgeberin für moderne Frauen
Daniela Hutter weiß was Frauen beschäftigt und kennt die zahlreichen Herausforderungen und Hürden, die das Leben lehrt und der Alltag bietet. Fernab von Dogmen und klassischem Feminismus ermutigt sie in ihrer Arbeit vor allem Frauen in Kontakt mit ihrem wahren FrauSein zu kommen und mutig den eigenen Weg zu gehen. Sie weist den Weg in das Innere und erinnert zugleich daran, mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen.