Wer bin ich wirklich

Daniela Hutter schreibt, bloggt und hält Seminare zum Thema bewusste Lebensführung, weibliche Spiritualität, Bewusstseinsentwicklung, Persönlichkeitsentwicklung und Achtsamkeit.

 

Kennst du das?

 

Es gibt manchmal so Momente, da fühlt es sich an, als ob man sich selbst beim Leben zuschaut. Du beobachtest dich in deinem Alltag, wie du täglich dein Leben lebst. Da ist der Beruf, in den du vielleicht in jungen Jahren irgendwie hineingerutscht bist, da ist deine Familie und all die Aufgaben und Pflichten. Der Tag ist erfüllt mit vielen Begegnungen und am Ende hat man doch das Gefühl, es erfüllt dich nicht richtig. Irgendetwas scheint zu fehlen. Man ist nicht wirklich unzufrieden, da ist keine große Not, keine schwere Last, das Leben gestaltet sich einigermaßen angenehmen – und dennoch. Irgendwie bleibt ein Gefühl zurück, das dich fragen lässt: „Ist das schon alles? Bin das wirklich ich? Ist das mein Leben?“

 

„Ist das schon alles? Bin das wirklich ich? Ist das mein Leben?“

 

Gefühlt viele Male stand ich selber schon an dieser Stelle. In Anfangsjahren wagte ich kaum, diesem sanften Impuls aus meiner Innenwelt nachzugeben. Denn die Ahnung, dass wenn ich mich darauf einlassen würde, dass das auch Konsequenzen haben könnte, die hatte ich. Ich fühlte mich unsicher und hatte Angst vor dem Unbe- kannten. Sich meinen Wünschen und Ideen zu widmen, schien mir gefährlich. Denn eigentlich war das Leben ja ganz ok. Eigentlich könnte es ja so bleiben, wie es ist, und eigentlich brauchte sich doch nichts zu verändern. Wenn ich heute in einem meiner Seminare oder Coachings diese Antwort erhalte, lautet mein Nachfragen stets: „Und uneigentlich?“.

 

Als ich mir selber zum ersten Mal diese Frage gestellt habe, war mir augenblicklich klar, dass ich mir selber zu einer Antwort der Wahrheit verpflichtet war und die lautete: „Uneigentlich ist es nicht ok, mein Leben.“ Die Wahrheit war stets, dass ich mit dem Blick von Außen zugeben musste – dass ich immer wieder zu sehr das Leben der anderen lebte. Anerkennung war mir wichtiger und das Gefühl geliebt zu werden, dazu zu gehören wohl der Preis, dafür dass ich mich anpasste, meine Bedürfnisse hinten anstellte, manche meiner Werte zweitrangig behandelte und ganz oft Ansprüche erfüllte, die nicht die meinen waren – um irgendwann festzustellen:

 

"Das bin ja gar nicht mehr ich!"

 

Ich kann mich gut an das erste Mal erinnern. Ich war erschüttert und überfordert zugleich. Was tun? Mein Leben war ja „eigentlich“ gut. Ich fühlte mich undankbar und zu anspruchsvoll. Doch einmal mir selber zugegeben, ließ diese Wahrheit mich nicht mehr los. Es bedeutete, für Veränderung zu sorgen, eigenverantwortlich. Eine einfache Übung, wenn man nur für sich alleine steht. Aber in meinem Leben waren auch immer Beteiligte – Partner, Freunde, Kinder. Das „verlockte“ zu Zugeständ- nissen und neuen Kompromissen, immer wieder. Und das Gefühl kehrte zurück – immer dann wenn ich mich zu weit von mir entfernte.

 

Mit den Jahren „des Übens und Dranbleibens“ bekam ich mehr Selbstsicherheit, durchaus auch formulierbar als:

Sicherheit für mein Selbst. Das war und ist mir eine wertvolle Basis.

 

Denn heute weiß ich, es ist wohl die Be- stimmung des Lebens mit dem Älterwerden sich immer mehr bewusst zu werden: Das bin ich! Und weil Bewusst-sein als Wissen verpflichtet, geht es auch darum, das Leben selber so zu gestalten, dass das, was ich lebe, tagtäglich das Gefühl schenkt: Das, was ich lebe, bin ich wirklich.



Wer bin ich? ... Antwortimpuls Nr. 1

 

Diese Frage erleben wir als wesentlichen Kern aller Fragen. Wer bin ich? Diese Frage ist Kompass und Wegweiser zugleich. Sie gibt uns Antrieb. Mit der Frage beginnt die Suche und zugleich hört die Suche auf, zumindest jene nach der Antwort. Denn je mehr wir uns von dieser Frage führen lassen, umso mehr ahnen wir, dass es keine Antwort geben kann, dass es nur um das stetige Erfahren unseres Selbst geht. Im Erfahren liegt das Kennenlernen. So braucht es Erfahrung um Er- fahrung um Erfahrung.

 

Immer dann, wenn mich eine Frage erreicht, wo ich spüre, es geht mir um etwas „WESENtli- ches“ – also mein eigenes Wesen betreffend, dann eröffne ich mir einen 21-Tage-Zyklus – die hei- lige Zeit der 3x7. Täglich. Dafür gehe ich ein inneres Commit- ment der Verpflichtung ein.

 

Meine Anregung an dich: 21 Tage – täglich 30 Minuten schrei- ben – Antwort auf die Frage „Wer bin ich“. Was immer ge- schrieben werden will, darf sich ausdrücken. Selbst wenn man Tage hat, wo scheinbar zunächst keine Antwort vorhanden zu sein scheint. Schreibe täglich. Ich verspreche: Es tun sich Wel- ten auf, deine Welten.

 


Wer bin ich? ... Antwortimpuls Nr. 2

 

Um mehr von mir zu erfahren, mich in verschiedenster Weise zu erleben, braucht es neue Situationen. Sie warten auf mich außerhalb meiner Komfortzone. Manchmal braucht es dafür ein mutiges Voranschreiten und ein Verlassen des bekannten Lebensterrains. Und je nachdem, was für uns gerade ansteht, erfahren wir im neuen Erlebensfeld Stärkung, Ausbildung, Entwicklung, Heilung, Ganzwerdung, Versöhnung, Wandlung, Vernetzung; wir lernen, unsere Kräfte zu erkennen, zu bündeln und freizusetzen. Und damit zeigt sich uns immer mehr von uns selbst. Wir reihen Ahnung an Ahnung davon, wer wirklich sind, aneinander. Wir erinnern uns und erkennen das wahre Selbst, mehr und mehr.

 

Komfortzonen sind meine eigenen LieblingsWachstumsEinladungen. Einfach ist es dort, wo ich selber erkenne, ich „scheue/drücke mich vor dem nächsten Schritt“. Manchmal fehlt dann einfach „der Mut“. Jetzt könnte man meinen, dass mutige Menschen ihre Komfortzonen in Leichtigkeit verlassen. Ich durfte für mich auch anderen subtilen Mustern begegnen, die mich auch in einer Komfortzone (be)halten: Ablehnung und Widerstand.

Spüre ich mich in diesen „Qualitäten“, dann fühle ich ein zweites Mal hin. Warum lassen sie mich innehalten? Dienen sie vielleicht nur einem „Ausweichmanöver“? Schenken sie mir selber eine gute Begründung, als dass ich mich nicht auf eine Situation einlasse? Eine Ausrede? Es gilt da sehr ehrlich zu sein ...

 

So ist es mir in meinem Alltag beinahe „täglicher Sport“, zumindest einmal am Tag, eine Komfortzone zu verlassen (Sie kann ja auch manchmal klein sein; #augenzwinker).


Wer bin ich? ... Antwortimpuls Nr. 3

Ich sage dir: Du kennst nur ganz wenig von dir. Dieses Wissen habe ich mir nicht ausgedacht, Psychologen und Verhaltensforscher gehen davon aus, dass wir Menschen maximal 10 % unseres Seins bewusst gestalten.

 

90 % unseres Denkens, Fühlens und Handelns bestehen aus unbewussten Impulsen. Dies bedeutet allerdings, dass dies jene Aspekte von mir sind, die es im Sinne von „wer ich wirklich bin“ zu erforschen gilt.

Denn der logische nächste Gedanke und bewusste Schritt ins Leben hinein bedeutet, dass wir, je mehr wir uns selber bewusst sind, desto mehr von uns bewusst leben (wollen). Dies entsprechend unserem Sein, unseren Bedürfnissen und Sehnsüchten. Wir antworten auf die Frage „Wer bin ich“, indem wir uns der Wahrhaftigkeit und der Authentizität hingeben.

 

Meinen unbewussten Anteil zu erforschen, ist mir Passion. Dies tue ich mit täglicher Reflektion, am liebsten schreibe ich. Denn das „Hirn & die Hand“ wirken miteinander. Entwicklung geschieht über die Hand – das weiß man von Kindern. Warum soll das bei Erwachsenen dann noch anders sein? So empfehle ich stets dem schriftlichen Ausdruck (siehe auch Impuls Nr. 1, das Tagebuch) oder durchaus auch einer strukturieren An- leitung des Schreibens zu folgen, wie es aktuell viele Möglichkeiten am Markt gibt.

Emotionen sind ein wichtiger Kompass, um zu erkennen, wo die Wahr- nehmungsreise hinführen will. Solange ich nicht „emotional neutral“ in einem Thema oder Erleben bin, weiß ich, dass in dieser Thematik noch etwas auf mich wartet, um mich besser kennenzulernen. 


Wenn ich zurückblicke, dann fühlt es sich für mich an, als ob das Mehr und Mehr von mir jene Fülle und jener Reichtum sind, von denen so oft gesprochen wird. Es ist wahrlich ein Genuss, mehr von mir zu leben, mehr von mir auszuprobieren. Je bewusster mir ist, wie viel ich bin und wie viel Potenzial in mir ist, umso mehr Lust be- komme ich auf mich selbst. Das ist das, was ich heute als Lebenslust und Lebensfreude bezeichne. Und mit der Ausrichtung für mehr Bewusstsein im Leben, mit spirituellen Praktiken und einem offenen Weltbild für Körper, Geist und Seele wächst auch die Neugierde nach mir. Jede Herausforderung und jede Erfahrung begrüße ich mit offenen Armen, weil mir das Leben einfach Spaß macht, weil es wunderbar ist. Und das wünsche ich dir auch.

Love, Daniela


 Der Artikel erschien zunächst als Artikel im Engelmagazin

 (c) copyright, auch auszugsweise ausschließlich unter der vorgegebenen vollständigen Quellenangabe 

Fotocredit: steffi fischer photography

 

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Du kommst alleine nicht vorwärts, manchmal hilft ein Begleiter für ein Stück des Weges ...

Daniela Hutter

schreibt, bloggt und hält Seminare zum Thema bewusste Lebensführung. Es ist ihre Passion, alte Tradition mit zeitgemässer Spiritualität zu verbinden. Mit Menschen zu sein bereitet ihr Freude und deshalb bietet sie auch persönliche Coachings an.

 

Als Autorin schreibt Daniela Hutter für verschiedene Zeitschriften. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Buch. Bereits erschienen sind die Bücher „Lass deine Träume wahr werden“ (2013) und „Den Tag mit Engeln beginnen“ (2008), „Mach dein Leben hell“ (2015), "Das Yin-Prinzip" (August 2016) sowie das Kartenset „Energien der neuen Zeit“ (2013) und "Karten der Weiblichkeit" (2017).

 

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Impulsgeberin für moderne Frauen

Daniela Hutter weiß was Frauen beschäftigt und kennt die zahlreichen Herausforderungen und Hürden, die das Leben lehrt und der Alltag bietet. Fernab von Dogmen und klassischem Feminismus ermutigt sie in ihrer Arbeit vor allem Frauen in Kontakt mit ihrem wahren FrauSein zu kommen und mutig den eigenen Weg zu gehen. Sie weist den Weg in das Innere und erinnert zugleich daran, mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen.


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